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Woher mein Vor- und Nachname stammen

Rodion Farjon...

Bei fast jeder Begegnung ernte ich fragende Blicke. Wie heißt du? Noch nie gehört...
Das Buchstabieren gehört zum festen Ritual bei einer Registrierung. In jungen Jahren war mir der Vorname peinlich. Nicht nur, weil ich ständig darauf angesprochen wurde, sondern auch, weil er "politisch geprägt" war. Meine Eltern waren im Dorf als Kommunisten verschrien, die Sowjet-Union war das Land der Zukunft. Das führte oft zu Problemen zwischen uns und der streng katholischen Dorfjugend.
Mein Vorname (und auch die Vornamen meiner Geschwister) stammen aus Romanen von Dostojewskij. Mein Name stammt von der Hauptperson des Romans "Schuld und Sühne", auch bekannt als "Raskolnikow" und "Verbrechen und Strafe". Rodion Romanowitsch Raskolnikow ist ein armer Student, der in psychischer Verwirrung eine Pfandleiherin und ihre geistig behinderte Tochter mit einer Axt umbringt und daraufhin seelische Qualen erleidet, bis er die Tat gesteht.
Blendende Aussichten also, was meine Entwicklung betrifft. Aber keine Bange, bei der Namensgleichheit hört die Parallelität auf.
Um die ständigen Erklärungen zu umgehen, habe ich dann meinen Rufnamen in "Ron" geändert. Jetzt, in einer Gesellschaft in der fremd anmutende Namen alltäglich geworden sind, kann ich mich wieder als Rodion vorstellen.
Es verwundert mich aber trotzdem noch, wie oft der Name verbastert wird, selbst wenn der richtig geschriebene Name vorliegt. "Radion" ist schon fast Standard. "Rodjon" und Rodson" schauen auch gelegentlich um die Ecke. Einmal bekam ich einen Brief, gerichtet an "Radio Fabian", wohnhaft in "Wotleken". Hier verdient die Post ein dickes Lob, der Brief erreichte mich ohne eine weltumspannende Odyssee.

Rodion also. Und Farjon?

Meine Eltern interessierten sich keinen Deut für solche bürgerlichen Sachen wie Herkunft und Familie. Erst viel später fand ich den Hintergrund dieses Namens heraus.
Der Name Farjon ist in Frankreich nicht unbekannt. Vor allem im Südosten kommt er regelmäßig vor. Der Ursprung hängt zusammen mit dem Wort "forge", im Dialekt "farge", was "Schmiede" bedeutet. Über "Forgeon" und "Fargeon" wurde der Name zu "Farjon". Eine Person, die mit einer Schmiede zu tun hatte oder bei einer Schmiede wohnte.

So, dann ist das auch geklärt.
Und weil ich gerade so viel über meinen Namen geschrieben habe:
 Ich werde ab und zu Beiträge zu einer Rubrik posten mit dem Titel

 What's in a Name?

 Darin kommen dann Namen zu Ehren, die gleichzeitig Bestandteil eines anderen Wortes sind oder etwas anderes beschreiben. Nur so zum Spaß. Und ab und zu schiebe ich ein Gedicht  dazwischen, angekündigt durch das Logo "Dichtung", oder eine Kurzgeschichte.

In lockerer Reihenfolge werde ich hier über meine Aktivitäten Auskunft geben, Texte, Gedichte, Sprüche und Bilder veröffentlichen, die neben den Beiträgen auf meiner Homepage den aktuellen Stand meiner Tätigkeiten wiederspiegeln.

Ich hoffe, die Beiträge machen neugierig auf mehr.

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