Blog-Layout

Scherben kitten

Ich halte nicht viel von Nachkarten. Aber es muss noch einmal erwähnt werden. Der ganze heutige Schlamassel wäre nicht so gravierend, wenn nicht Jahrzehnte lang fast alles ausgesessen und vernachlässigt worden wäre was es zu erneuern und anzugehen gab.
Allein um die kurzfristigen Auswirkungen und Verwerfungen abzumildern, müssen Milliarden ausgegeben werden. Und man merke: damit werden nur die gravierendsten Versäumnisse nachgeholt. Von einer vorausschauende Planung kann man kaum sprechen, immer noch wird reagiert, nicht projiziert. Die heutige Regierung kommt kaum nach mit der Bewältigung akuter Notlagen. Ob man im Westen weniger blauäugig hätte sein müssen sei dahingestellt, im Nachhinein ist man immer schlauer. Aber mit jedem neuen Ereignis wird wieder schmerzhaft klar, was alles im Argen liegt.
Es bleibt nicht aus, dass die bestehenden sozialen Probleme jetzt sehr massiv zunehmen werden. Auch ohne den Zustrom von mehr als einer Million Flüchtlingen ist die Wohnungsnot schon kaum zu bewältigen. Was nicht heißt, dass wir keine Flüchtlinge aufnehmen sollen. Es verdeutlicht aber, dass sich hier ein großer Konflikt anbahnt. Leidtragende sind wieder einmal die Menschen mit geringem Einkommen, für die die Konkurrenz zunimmt.
Das Bildungssystem ging schon ohne Pandemie und massivem Zuwachs der Neuzugänge von Kindern, die integriert werden müssen, auf dem Zahnfleisch. Das Märchen von dem besten Schulsystem lässt sich nun wirklich nicht mehr erzählen. Verräterisch ist dabei das folgende kleine Ereignis in Niedersachsen: Im Wahlkampf wirbt der Kandidat der CDU damit, für eine hundertprozentige Lehrerversorgung zu sorgen. Wenn es die gäbe, müsste man damit nicht werben. Und nebenbei bemerkt: eine hundertprozentige Besetzung aller Stellen bedeutet noch lange nicht, dass alle Unterrichtsstunden erteilt werden können. Bei Erkrankung, Mutterschaft etc. ist zwar die Stelle besetz, der Unterricht aber nicht erteilt.
Woher die benötigten Räumlichkeiten, auch für die Kitas, kommen sollen, weiß wohl keiner.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind noch gar nicht abzusehen. Man kann sich aber auf einiges gefasst machen. Die Energieversorgung kann uns ganz schnell in Bedrängnis bringen, wie an den Zapfsäulen zu erleben fällt. Das ist aber wohl nur ein kleiner Vorgeschmack. Und wen trifft es als ersten? Um die aufziehende Not entgegen zu treten ist die Regierung gezwungen und bereit, ihre hehren Grundsätze der Ächtung von totalitären Staaten beiseitezuschieben. Erst das Fressen, dann die Moral. Die Getreidepreise werden in die Höhe schießen. Somit werden auch dadurch die Lebenshaltungskosten deutlich steigen. Schlimmer noch wird der globale Kampf um die knapper werdenden Ressourcen sein. Und wen trifft es am härtesten? Der afrikanische Kontinent wird wieder einmal abgehängt im Kampf gegen den Hunger.
Vergessen wir nicht: schon ohne die Verwerfungen durch den Krieg in der Ukraine sind die Probleme und Gefahren fast nicht zu bewältigen. Die Folgen der Covid-Pandemie sind noch nicht überwunden. Diese eigentlich noch „harmlose“ Epidemie zeigt, was passiert, wenn eine Pandemie auftauchen würde, gegen die wir nicht so schnell Medikamente finden. Sie muss nicht einmal Menschen befallen. Wenn Nutztiere betroffen sind wären die Folgen vor allem in den ärmeren Ländern katastrophal.
Um die Auswirkungen all solcher Ereignisse zu bekämpfen, greift man notgedrungen zu kurzfristigen Lösungen, die aber als Nebeneffekt haben, dass sie fast immer die zukünftige Entwicklung verschlimmern. Um noch einige Jahre halbwegs über die Runden zu kommen, verspielt man die Zukunft. Ob ich eine Lösung habe? Nein. Aber vielleicht kommen einige wahnsinnige Personen doch noch zur Besinnung. Wir werden, vorausgesetzt, wir kriegen noch einmal die Kurve, viel zu kitten haben.


In lockerer Reihenfolge werde ich hier über meine Aktivitäten Auskunft geben, Texte, Gedichte, Sprüche und Bilder veröffentlichen, die neben den Beiträgen auf meiner Homepage den aktuellen Stand meiner Tätigkeiten wiederspiegeln.

Ich hoffe, die Beiträge machen neugierig auf mehr.

Share by: