Die Wappen der Familie Farjon
Die bekannten Wappen der Familie Farjon
Stand 2024
Das Ursprungswappen:
Das obenstehende Wappen erscheint am Ende zweier Zweige, nämlich bei Farjon de Besson und bei Johan Gerard Farjon. Diese Zweige entspringen bei Paul (4301). Das Wappen muss also mindestens durch ihn eingeführt sein, da nur die männlichen Nachkommen in ununterbrochener Linie das berechtigt sind, das Wappen fortzuführen. Andere Familienmitglieder müssen ein anderes Wappen annehmen.
Es scheint also das älteste bekannte Farjon-Wappen zu sein.
Im Armorial Général de France ist das Wappen abgebildet:
Die Benennung “Jean Farjon – avocat” gibt an, dass es sich hier um Jean Farjon Sr., Sohn van Paul Farjon und Marguerite Maigret handelt, der in Montpellier am Cour des Aides angestellt war und das Wappen im Jahr 1637 gegen Bezahlung in das Register aufnehmen ließ.
Das Wappen muss schon früher in der Familie bestanden haben, aber darüber sind keine Informationen vorhanden.
***
Dieses Wappen ist gleichfalls aus dem Zweig von Amédée bekannt. Es ist auch abgebildet in dem Werk FALGAIROLLE, Prosper, Essay sur Ies bibliophiles du Bos-Languedoc et Ieurs ex-libris, Paris, Em. Paul et fiIs_ et Guillemin, 1908, I35 p. m. 25 cm.
Fig. 53
Tranché de sable et d'argent; à la fasce d'azur, brochant sur le tout, chargée du signe des chevaliers de l'Ordre impérial de la Réunion.
Die Schraffur zeigt nicht die für rot vorgeschriebene vertikale Richtung, obwohl die Blasonierung als "schräg geteilt in Rot und Silber“ beschrieben wird. Es handelt sich hier um einen Schreibfehler in der Blasonierung. Das Wappen lässt deutlich die Schraffur für Schwarz und Silber sehen. Bei dem Sohn von Amédée, Charles-Louis-Marie Farjon kommt das schwarz-silberne Wappen als Herzschild wieder. Er wurde der Erbe seines Onkels, dem Brüder seiner Mutter, mit der Bedingung, dass er dessen Namen annahm. Deshalb hieß er von 18-02-1660 an Farjon de Besson.
***
Dieses Wappen der Familie Farjon de Besson wird also zum bei ersten Mal vom Sohn von Amédée. Charles-Louis-Marie getragen. Auf der Seite des Werkes von Falgairolle ist auch eine Abbildung dieses Wappens zu sehen:
Fig. 54.
Parti, au 1, d'azur, à trois besants d'or, rangés en pal, au 2, de gueules, à deux anses d'argent, l'une sur l'autre. Sur le tout de Farjon qui est tranché d'argent sur sable. Supports: un lévrier colleté et un lion.
Über die Bedeutung der Henkel im Iinken1 Fach (‘deux anses”) ist nichts bekannt, aber es kann von einem sprechenden Wappen kommen, da die belgische Familie Ansiaux sie in ihrem Wappen führt in Anspielung auf den Namen: rechts drei Henkel, links drei Eimer ohne Henkel. Die Besanten können aus drei Gründen in das Wappen aufgenommen sein:
Erstens dienen sie als goldene Besant als Hinweis auf den Beruf als Bankier,
Zweitens kann es sein, dass sie hier als sprechendes Element aufgenommen sind [Besson — Besant)
Drittens könnten sie auf eine Reise in das Heilige Land deuten.
‘Besson’ ist auch ein altfranzösisches Wort für Zwilling(e).
Armorial général, ou Registres de la noblesse de France: 5e registre, 2e partie, des Laurents-de Villette
Louise Magdalaine Caroline de Besson, geboren 30.08.1798, gestorben 07.04.1864 in Montpellier heiratete dort Amédée Farjon, Conseiller Auditeur an dem Cour Royale de Montpellier. Sie bekamen den Sohn Charles Louis Marie, der auf Wunsch seines Onkels mütterlicherseits durch kaiserliches Dekret vom 18. 02.1860, publiziert im Bulletin des Lois, den Namen de Besson als Hinzufügung verliehen bekam und sich ab da Farjon de Besson nennen durfte.
1) In der Heraldik wird das Wappen aus der Position des Trägers beschrieben, daher die “umgekehrte” Lage von links und rechts.
‘***
Louis-Didier Farjon, geboren am 07.02.1746 in Montpellier, wurde Anwalt am 05.07.1765; wurde angestellt am 18.09.1773 als Conseiller en la Sénéchaussée & siége Présidial in Montpellier. Am 13.07.1803 wurde er zum Conseiller de préfecture de l’Hérault ernannt, wurde am 01.07.1811 zum Conseiller à la Cour Impériale de Montpellier berufen und per Dekret vom 16.03.1813 zum Chevalier de l’ Ordre de la Réunion ernannt. Das Dekret verlieh ihm und seinen Nachkommen den Titel Chevalier und stiftete auch das Wappen: Tranchées de Sable et d’ Argent à la Fasce d’ Azur, brochant sur le tout et chargée du signe des Chevaliers de l’ Ordre Impérial de la Réunion ; pour livrée les couleurs de l’ ècu.
***
Johan Gerard, der Sohn von Pierre Farjon der nach Vaals und Maastricht geflohen war, hat gleichfalls das ursprüngliche Wappen in Schwarz und Silber. Es ist jedoch reich geschmückt. Die Bedeutung der Helmzier ist nicht bekannt‚ es gibt nur wenige Vermutungen und Andeutungen.
Schwarz über Weiß rechts schräg geteilt. Auf dem Helm eine nackte wachsende Mohrin.
So wurde im Jahr 1730 das Monopol auf den Sklavenhandel aufgehoben, sodass Geschäftsleute und Anleger jetzt auch privat an diesem sehr lukrativen Handel teilnehmen konnten. Ein Mohrenkopf war das Aushängeschild des Tabakhandels. Auch wurde ein Mohr (oder Mohrenkopf] ein einziges Mal in ein Wappen aufgenommen, um an einen schwarzen Diener zu erinnern, der sehr viel für eine Familie oder ein Familienmitglied bedeutet hat‚ z. B. weil er seinem Herrn das Leben gerettet hat. Was eine Morin bedeutet ist jedoch nicht bekannt.
Johan Gerard war verheiratet mit Charlotte Louise Baronesse von Eck. Der Sohn Pierre war ebenfalls mit einer Baronesse van Eck verheiratet, nämlich mit Maria Wilhelmina Baronesse van Eck. Von diesem Pierre ist bisher kein Wappen bekannt, sodass anzunehmen ist, dass er das elterliche Wappen führte. Von dem Zweig van Eck zu dem die Mutter und die Ehefrau von Pierre gehören ist das Wappen bekannt. Es ist das Wappen von dem Zweig Dirk van Eck und auch das von Lubbert Jan, Gouverneur von Ceylon.
Maria Wilhelmina und Pierre Farjon hatten keine Kinder. In diesem Zweig stirbt also das Wappen aus. In unserem Zweig besteht es noch immer weiter, solange es männliche Nachkommen gibt.
Erwähnung in der Sammlung Muschart:
Farjon
Bronvermelding
Die Karten haben eine feste Einteilung: links oben die Wappenbeschreibung in heraldischer Fachsprache, in der Mitte persönliche Daten des historischen Wappenträgers und unten die Quellenangabe. Auf der Rückseite sind oft assoziierte Personen erwähnt und ergänzende Notizen gemacht, manchmal mit einer informativen Zeichnung. Muschart hat eine stark schräg stehende und konsequente Handschrift, an die man sich schnell gewöhnt.
12 A
1
Farjon
Viergeteilt
1 und 4: geschrägt, A (links) schraffiert durch 9
vertikale und 7 schräg rechte Linien, B (rechts)
einfarbig
2 und 3: 3 Kleeblätter.
Helmzier: ein Kleeblatt.
Mr. Jan Gerard Farjon Leutnant drossaard des Landes Valkenburg Overmaase, der mit seiner Drau
Charlotte Louise van Eck 9/11 1793 in Maastricht testiert, welches Testament Charlotte als seine Witwe 2/6 1795 öffnen lässt.
Lacksiegel auf dem Testament im Protokoll von Jahr 1795 von Notar Johan Guilhard(?) in Rijksarchief in Maastricht.
12 A
2
Farjon
Viergeteilt
1 und 4: geschrägt A: einfarbig, B einfarbig (NB: hier hat sich ein Fehler eingeschlichen, A ist nicht einfarbig, sondern Kreuzschraffur, wie auf der Vorderseite der Karte angegeben ist.)
2 und 3: 3 Kleeblätter
Helmdecke: ein Kleeblatt.
NB: Die linke Hälfte des Bügelhelmes in 4 ist mit Stäben dargestellt.
J. G. Farjon, 23/11 1773 Leutnant Hoxh Drossaard von Valkenburg.
Lacksiegel in der Mappe “Land van Valkenburg, Vaals Valkenburg, … commissies”, im Rijksarchief in Maastricht.
In einer Mappe bezeichnet “Staats land Valkenburg, stad Valkenburg” No. 31 – 35 im Rijksarchief in Maastricht kommt vor eine Anzeige vom 17/2 1774, worin C. L. Farjon née Van Eck annonciert, dass ihr Ehemann, Jean Gerard Farjon, Leutnant drossaard vom Land Valkenburg am vorigen Tag gestorben ist im Alter von 74 Jahren an einer Erkrankung von mehreren Monaten.Im Protokoll vom Notar H. Nolens in Maastricht aus den Jahren 1781, 1782 und 1783 im Rijksarchief in Maastricht wird 7/4 1781 erwähnt Charlotte Louise van Eck wohnhaft in Maastricht als Witwe des Herrn Jan Gerard Farjon Leutnant drossaard vom Land von Valkenburg und in dem Protokoll der Jahre 1772 und 1773 Jan Gerhard Farjon 22/2 1772 Leutnant drossaard Land von Valkenburg und Schultheiß ’75 Herrlichkeit Margraten verheiratet mit Charlotte Louise van Eck.
**
Johannes Ludovicus Farjon, der jüngste Sohn von Johan Gerard (Jean Gerard), bricht 2) das Wappen seines Vaters, vielleicht weil sein älterer Bruder Peter (Pierre) das Wappen ihres Vaters ohne Änderung weiterführte. Da er keine Kinder hatte, stirbt dieses Wappen mit ihm auch wieder aus.
[Abbildung aus “Namen en wapens der heren regenten van het Huiszittenhuis aan de Nieuwe Zijde der stad Amsterdam 1688-1804 2 stuks blad A5/31 B. bevat l5 wapens”)
2) Brechen: das Ändern des Wappens durch Hinzufügung, Änderung der Farbe oder Änderung der Aufteilung.
***
In einem anderen Zweig, der schon früh bei Jean (4101) abzweigt entwickelt sich dieses Wappen. Rietstap gibt als Blasonierung ‘blau mit einem silbernen Berg, worauf ein goldener Turm mit schwarzen Steinfugen, während Burlats-Brun einen silbernen Turm erwähnt. Das ist falsch, genauso wie Burlats-Brun das Farjonwappen im Zweig Farjon-de Besson auch falsch beschrieben hat, wo er rot anstelle von schwarz angibt, was er aus Falgairolle abgeschrieben hat. Ein Brief eines Genealogen aus Frankreich (G. Bruelhart) gibt hier Sicherheit. Er nennt außer Rietstap auch das Grand Armorial de France als Quelle für die Blasonierung mit dem goldenen Turm.
Dieser Zweig war zumindest später katholisch und bekam viel Einfluss. Unter den Mitgliedern waren Richter, ein Arzt und ein Apotheker. der berühmt war wegen eines Kataloges über sein Sortiment. Es gab unter ihnen relativ viele Adelsleute und eine der letzten weiblichen Mitglieder, Louise Antoinette, endete während der Revolution auf dem Schafott.
Auch Robert Jacques Franki Farjon trug das Wappen:
Robert Jacques Franki Farjon
FARJON 1894-1959, fils de Franky et Eugénie Marie Madeleine ROULLIER, marié avec Marie-Thérèse MARRIER de LAGATINERIE en 1918, Hélène REDARD en 1939.
***
Wir kennen jetzt also zweifelsfrei die folgenden Wappen aus unserer Familie:
Vielen Dank, dass Sie uns kontaktiert haben.
Wir setzen uns so schnell wie möglich mit Ihnen
in Verbindung.
Ups, beim Senden Ihrer Nachrichtes ist ein Fehler
aufgetreten.
Bitte versuchen Sie es später noch einmal.
Diese Homepage wurde am 17.11.2024 zuletzt überarbeitet